Gut leben in Hagen

Die Stärkung der klassischen Hagener Wohnquartiere haben sich die Hagener Sozialdemokraten bereits in ihrem Wahlprogramm aus 2014 auf die Fahnen geschrieben. Während in Wehringhausen die Förderprogramme „Soziale Stadt“ und „Starke Quartiere – starke Menschen“ umgesetzt und auch zeitlich verlängert wurden, bleiben Teile der Innenstadt, Altenhagen und Haspe zunächst einmal auf der Strecke. Lediglich für die Hohenlimburger Innenstadt ist ein integriertes Handlungskonzept ab 2020 vorgesehen.

Die Ergebnisse einer kürzlich erhobenen Sozialraumanalyse allein für Altenhagen sind erschreckend und unterstreichen den dringenden Handlungsbedarf, der sich auch in anderen Stadtteilen zeigt. So liegt die durchschnittliche Benotung für die Lebensqualität in Altenhagen bei 3,82. Für Sauberkeit und Sicherheit vergaben die Bürgerinnen und Bürger im Durchschnitt lediglich die Note 4,7.

Die Wünsche und Vorschläge der Altenhagener sind entsprechend und werden von der SPD-Fraktion durch Anträge im den Fachausschüssen unterstützt.

 

  • Sauberkeit, durch Steigerung der Reinigungs-und Entsorgungsintervalle
  • Erhöhte Polizei-und Ordnungsamtspräsenz
  • Instandsetzung der Straßen und Gehwege
  • Regelmäßigere Busverbindungen
  • Wiedereinführung des Stadtteilbüros
  • Mehr Integrationsangebote

 

Zu einem „guten Leben“ in Hagen gehört auch, sich mit den unterschiedlichsten Fortbewegungsmitteln in unserer Stadt bewegen zu können. Wer kein Auto hat, oder darauf verzichten möchte, ist auf Bus oder Rad angewiesen. Doch lässt der öffentliche Nahverkehr (besonders in den Abendstunden und an den Wochenenden) in Hagen zu wünschen übrig. In der Skala der fahrradfreundlichen Städte liegt Hagen bekanntlich auf dem letzten Platz.

Sowohl der Bau der Bahnhofshinterfahrung, der in 2019 abgeschlossen sein wird, als auch die Problematik rund um die maroden Hagener Brückenbauwerke, bieten hier eine Chance für ein neues und ineinandergreifendes Verkehrskonzept für unsere Stadt. Um hier den Anschluss nicht zu verlieren und möglicherweise Brückensperrungen mit katastrophalen Auswirkungen für den Verkehr zu erleben, müssen jetzt Entscheidungen getroffen werden. Wo wird saniert und wo abgerissen? Bei welchen Objekten lohnen millionenschwere Investitionen und sind diese städtebaulich überhaupt noch gewollt?

Die SPD-Fraktion kann hier den kürzlich erfolgten Vorschlägen des Fachplaners Wolfgang Mesenholl, die gesamte Hochkonstruktion der B 54 in Altenhagen abzureißen und die Verkehrsströme neu zu ordnen, zunächst einmal folgen. Sicher sind noch viele Fragen zu klären, aber die Weichen für eine „wohltuende“ Verkehrspolitik müssen jetzt zeitnah gestellt werden. Dazu gehört die unbedingte Einbindung des Radverkehrs, der durch die Beliebtheit der E-Bikes auch in einer Stadt mit Tallage zunehmen wird. E-Autos, Carsharing-Modelle und Park & Ride-Angebote  kommen hinzu. Nur so können der Autoverkehr und damit auch die Schadstoffbelastung in der Innenstadt zurückgedrängt werden. Wir müssen für Hagen Mobilität neu denken – hin zu einer umweltverträglichen Fortbewegung.

Doch nicht nur innerstädtisch gilt es, ein Konzept für den Radverkehr zu erstellen und dann auch konsequent umzusetzen. Es muss auch endlich gelingen, sowohl den Ruhrtalradweg als auch das Lennetal mit Radverbindungen an die Innenstadt anzubinden. Trotz oder gerade wegen unserer schönen Flusstäler rollen Freizeitradler und Radtouristen seit Jahren an Hagen vorbei. Eine Möglichkeit zur Anbindung bietet sich jetzt im Rahmen des Seeparkprojektes am Hengsteysee.