Bildung und Arbeit für alle Hagener

Jobgarant ist nach wie vor die Mittelständische Industrie in Hagen. Hier gilt es also, eine noch effektivere Bestandspflege zu betreiben. Die heimischen Unternehmen müssen darüber hinaus die Möglichkeit zur Expansion innerhalb der Stadtgrenzen haben, neue Gewerbe und Industrien müssen sich ansiedeln können.

Daher ist die Ausweisung von neuen Gewerbegebieten eine Pflichtaufgabe der Verwaltung. Aber es müssen auch Brachflächen aktiviert und abgängige Wohnstandort (s.o.) auf eine Umwandlung in Gewerbegebiete überprüft werden. Der Ankauf und die Entwicklung der Vartainsel, des Dolomitwerkes und der Westside müssen demnach auch ganz oben auf der Prioritätenliste im Rahmen der Stadtentwicklung stehen. Hier bieten sich gute Chancen für Neuansiedlungen von Gewerbe, Industrie und Dienstleistern.

Ein besonderes Augenwerk legt die SPD-Fraktion auf die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit. Trotz bundesweiter positiver Arbeitsmarktzahlen sind nach wie vor auch in Hagen viele Menschen von einer Erwerbstätigkeit ausgeschlossen. Aktuell haben wir in Hagen 18 100 erwerbsfähige Leistungsempfänger. Davon sind 14 280 über 25 Jahre alt und davon 4980 Frauen und Männer länger als sechs Jahre arbeitslos. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Beispiele anderer Städte (Gemeinnützige Gesellschaftsförderung mbH Duisburg, Modellversuch Kommunaler Arbeitsmarktfonds Dortmund) zeigen, dass mit einer kommunalen Beschäftigungsinitiative im Zusammenspiel mit Jobcenter und Arbeitsagentur unter Nutzen der umfangreichen Fördermöglichkeiten eine große Zahl von Beschäftigungsmöglichkeiten zu realisieren ist.

Hier bietet der soziale Arbeitsmarkt neuerdings durch geförderte Arbeitsplätze nach § 16i SGBII eine große Chance für ca. 740 geeignete und motivierte Frauen und Männer. Sie können bei der Kommune, anderen öffentlichen Stellen, bei Wohlfahrtsverbänden und in der Privatwirtschaft beschäftig werden. Die SPD-Fraktion sieht hier insbesondere für den Werkhof eine gute Profilierungschance. Die Stadttochter könnte beispielsweise Langzeitarbeitslose als Grünranger, als Reinigungspersonal in den Stadtbezirken, als Toilettenaufsicht in den Schulen oder als Hilfshausmeister in den städtischen Gebäuden einsetzen.

Gute Bildung für alle ist der Schlüssel für einen sichere berufliche Zukunft. Die Hagener Schulen leisten dabei hervorragende Arbeit und verdienen daher volle Unterstützung. Doch der durch die Flüchtlingswelle bedingte Anstieg der Schülerzahlen in unserer Stadt hat gezeigt, dass die Unterbringungs- und Beschulungsmöglichkeiten schnell am Limit angekommen sind. Die Prognosen für die kommenden Jahre weisen – entgegen der bislang vorliegenden Gutachten – weiterhin steigende Schülerzahlen aus.

Wie bereits im vergangenen Jahr von der SPD-Fraktion im Schulausschuss gefordert, muss die Schulverwaltung die räumliche Schulentwicklung in Hagen in das integrierte gesamtstädtische Stadtentwicklungskonzept (ISEK) aufnehmen und darstellen, wo in Hagen welche Schulformen an welchen Standorten zweckmäßig sind. Bereits jetzt wird deutlich, dass die Stadt Schulgebäude nicht leichtfertig aus der Hand geben darf. Den einmal angedachte Verkauf des Schulzentrums in Wehringhausen lehnt die SPD-Fraktion daher vehement ab. Vielmehr sollte untersucht werden, welche Schulformen dort angesiedelt werden können, um das Eröffnen von Teilstandorten zu verhindern. Der von der Verwaltung jetzt präferierte Neubau einer „Zwergschule“ auf dem Gelände des Wohnblocks 1 in Wehringhausen ist bislang nur ein konzeptloser Schnellschuss und mit der SPD-Fraktion so nicht umzusetzen.

Die im letzten Schulausschuss vor der Sommerpause beschlossene Fortschreibung des Schulentwicklungsplans mit Hilfe eines externen Gutachters ist gerade auf den Weg gebracht worden. Die Ergebnisse, auch mit Blick auf die Einrichtung einer vierten Gesamtschule in Hagen, müssen abgewartet werden.