Liebe Hasperinnen und Hasper,

im September 2020 haben Sie mich als Ihren kommunalpolitischen Vertreter für fünf Jahre in die Hasper Bezirksvertretung und den Hagener Rat gewählt. Bereits drei Jahre sind seit der letzten Wahl vergangen. Als Mitglied des Rates, Mitglied der Bezirksvertretung Haspe und als Vorsitzender des Sportausschusses möchte ich die „Halbzeit“ für einen kurzen Rück- und Ausblick nutzen.

Wir haben es aktuell mit so vielen Problemen zu tun wie selten jemals zuvor in der Nachkriegszeit. Der Klimawandel macht auch vor unserem beschaulichen Haspe nicht Halt, ganz im Gegenteil. Im Kleinen und damit auf kommunaler Ebene müssen wir mit der Problembewältigung beginnen. Das gilt für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit – etwa durch Ansiedlung von neuem Gewerbe – genauso wie für die Integration geflüchteter Menschen. Hier tun wir eine Menge, bieten zum Beispiel Orientierungskurse an: Zugewanderte lernen die deutsche Sprache und erwerben Kenntnisse der deutschen Rechtsordnung, Geschichte und Kultur. Zudem werden unsere Werte wie Religionsfreiheit, Toleranz und Gleichberechtigung von Frauen und Männern vermittelt. Dennoch kommt es zu Problemen und Auseinandersetzungen. Daher muss noch deutlicher werden: Wer sich in unsere Gesellschaft nicht integrieren will oder gar straffällig wird, der muss unser Land wieder verlassen.

Ein akutes Problem ist das Thema Stadtsauberkeit. So ist es nicht verwunderlich, dass in unserer Bezirksvertretungssitzung immer wieder darüber beraten wird, wie wir unsere Stadt und unsere Stadtteile sicherer und sauberer machen können. Mit dem Einsatz des Vereins „Arbeit schaffen in Haspe“, dessen Vorsitzender ich geworden bin, können wir zumindest partiell für mehr Sauberkeit sorgen.

Nachvollziehbar ist es, dass sich auch unsere Sparkasse und andere Banken um die Sicherheit ihrer Geldautomaten sorgen. Die Berichte über Sprengungen häufen sich. Allerdings darf das nicht dazu führen, dass Kunden kein Bargeld mehr abheben können. Nach der Schließung der Sparkassenzweigstellen am Quambusch und Spielbrink sollen dort jetzt auch die Geldautomaten abgebaut werden. Hier müssen sich die Banken um intelligentere Lösungen bemühen, um ihren Service aufrecht erhalten zu können.

Mit Blick auf den Klimawandel stehen sowohl der „Masterplan für unsere zukünftige Mobilität“ als auch ein „Ökologisches Grünflächenmanagement“ auf städtischen Grundstücken im Mittelpunkt unserer Tätigkeit. Natürlich müssen wir unseren Busverkehr ausbauen und den Wünschen unserer Bürger*innen anpassen. In diesem Zusammenhang freut es mich besonders für alle Schüler*innen unserer Stadt, dass sie jetzt anstelle ihres Schokotickets ohne Mehrkosten ein vergünstigtes Ticket erhalten können. Es kostet nur 29 Euro pro Monat anstatt der regulären 49 Euro beim Deutschland-Ticket. Können Schulkinder besser an öffentliche Verkehrsmittel auf dem Schulweg und in der Freizeit herangeführt werden?

Selbstverständlich müssen wir auch mit neuen Radwegen dafür sorgen, dass sich die rasant steigende Zahl von Radfahrer*innen sicher und schnell in der Stadt bewegen kann. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass insbesondere viele Arbeitnehmer*innen auf das Auto und damit auf gut ausgebaute Straßen angewiesen sind. Straßenerneuerungen wie in der Geweke sind daher richtig und wichtig. Genauso wie ökologisches Wirtschaften: Mit Blick auf die herrlichen Farben auf unseren Grünflächen muss auch ich mir heute die Frage stellen, warum wir nicht schon viel früher vom tristen Rasenschnitt auf Wildblumenwiesen umgestiegen sind.

Ja, wir leben in einer Zeit des Wandels. Und so gerne ich unsere Hasper Fußgängerzone als lebendige Einkaufsmeile sehen würde, so klar muss ich als Bezirks- und Ratsvertreter aber auch erkennen, dass sich die Gepflogenheiten stark verändert haben. Wenn schon unsere Hagener Innenstadt mit Leerständen zu kämpfen hat, wie sollen dann die Nebenzentren in gewohnter Weise überleben können? Auch hier werden wir in den kommenden Jahren umdenken und umlenken müssen. Das Leben darf nicht aus dem Kreisel und der Fußgängerzone weichen. Um dies zu erreichen, benötigen wir neue Strukturen. Neue Ideen. So müssen Wohnen, Arbeiten und Freizeit besser kombiniert werden. Eine Stadt und ein Stadtteil der kurzen Wege dient auch dem Klimaschutz. Dazu gehören Bildungseinrichtungen mitten im Ort. Daher ist es für mich unverständlich, wie einige politische Kräfte innerhalb unserer Bezirksvertretung den Bau einer Kindertagesstätte am Markanaplatz verhindern wollen. Ich werde mich jedenfalls dafür einsetzen, dass Kinder und Eltern in unserer Hasper Innenstadt eine attraktive Anlaufstelle erhalten.

Natürlich gibt es auch in Haspe einige Baustellen, die nicht in naher Zukunft „vom Tisch“ sind. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir sowohl das Gelände rund um den Hasper Bahnhof als auch den zweiten Teil der Brandt-Brache in den kommenden Jahren wieder gewerblich nutzen werden. Die Vorbereitungen laufen längst auf Hochtouren. Ebenso wie die Entwicklung weiterer Gewerbegebiete, beispielsweise an der Grundschötteler Straße, wo sich das weltweit agierende Unternehmen ABUS mit einer Niederlassung ansiedeln möchte.

Bei all den großen Problemen tut es besonders gut, wenn man als Kommunalpolitiker mitunter auch vor Ort im Kleinen helfen und unterstützen kann. Ein Beispiel: Unsere Bezirksvertretung hat in der letzten Sitzung vor der Sommerpause beschlossen, den Kauf von Helmen für die Jugendfeuerwehr mit 2.000 Euro zu unterstützen. Eine sicher sinnvolle Geldanlage.

Liebe Hasperinnen und Hasper,

meine „Halbzeitansprache“ möchte ich hiermit erst einmal beenden. Als Ihr Ansprechpartner vor Ort habe ich stets ein offenes Ohr für Sie. Scheuen Sie sich also nicht, rufen Sie mich an oder senden Sie mir eine Mail.

In diesem Sinne, Ihr

Dietmar Thieser

01511 4346420

dietmar.thieser(a)t-online.de