Magersucht, Bulimie oder binge-eating-Störung – Essstörungen können sich auf verschiedene Weise zeigen. Neben Alkohol-, Medikamentenproblematiken und Verhaltenssüchten (z.B. Kaufsucht) hat sich die Suchtberatung der AWO im Unterbezirk Hagen-Märkischer Kreis auch auf diese Form der Verhaltenssucht spezialisiert und bietet am Standort in der Böhmerstraße spezielle Beratungsangebote an. Zu Beginn des Jahres hatte der OV Boelerheide-Helfe-Fley die SPD-Ratsfraktion auf dem Unterbezirksparteitag aufgefordert sich dafür einzusetzen, dass Beratungsstellen verstärkt aktiv Präventionsarbeit zum Schutz vor Essstörungen an Schulen leisten und somit auch einen niederschwelligen Zugang ins Hilfesystem bieten.
Um sich über das bereits vorhandene Angebot zu informieren, statteten Fraktionsvorsitzender Claus Rudel, die Vorsitzende des Sozialausschusses, Anja Engelhardt, und Initiatorin und Ratsfrau Inger Eiben der AWO-Suchtberatung kürzlich einen Besuch ab. Sowohl die Leiterin der Beratungsstelle, Carina Hegenscheid, ihre Mitarbeiterin Lisa Brenne als auch Markus Stremmel-Thoran als Gesamtleiter der AWO-Suchberatung machten deutlich, dass die Beratungsbedarfe in den Coronajahren gestiegen seien. Zwar würde die Beratungsstelle auch heute schon Informations- und Präventionsangebote in Richtung der Schulen machen und Veranstaltungen wie „Klang meines Körpers“ durchführen, allerdings sei eine Ausweitung der Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema „Essstörungen“ sehr wünschenswert. In diesem Zusammenhang hatte der OV Boelerheide-Helfe-Fley vorgeschlagen, dass die Stadt mit den Beratungsstellen ein Projekt zur Präventionsarbeit entwickelt, dass ein fester Bestandteil der Schullaufbahn werden und flächendeckend an Hagener Schulen angeboten werden soll. Dazu sollten entsprechende Landesmittel abgerufen werden.
Die SPD-Ratsfraktion wird das Thema jetzt mit entsprechenden Anträgen im Schul- und im Sozialausschuss beraten lassen.