SPD-Genossen vor Ort bei den Taxi-Genossen – Fahrverbote müssen verhindert werden

Mobilität – ein Wort, das zurzeit in aller Munde ist. Denn einhergehend mit dem Dieselskandal befürchten viele Autofahrer Einschränkungen und im schlimmsten Falle Fahrverbote auf bestimmten Straßen und für besonders luftverschmutzte Quartiere. Besonders große Sorgen machen sich zurzeit auch Hagens Taxifahrer, die mit ihren Fahrzeugen ihren Lebensunterhalt verdienen müssen. So wird in Taxifahrerkreisen nicht nur über drohende Fahrverbote geschimpft. Bei Taxi Hagen, einer eingetragenen Genossenschaft mit 20 Mitgliedern und weiteren 73 Funkteilnehmern, macht man sich auch Gedanken über mögliche Lösungen. So erfuhren die Mitglieder unserer Ratsfraktion jetzt bei einem Vor-Ort-Termin in der Taxi-Zentrale an der Elberfelder Straße, dass Hagens Taxifahrer auch gerne elektrisch unterwegs sein würden, wenn denn die Voraussetzungen geschaffen würden. Dazu gehörten ausreichend Ladesäulen in der Stadt und natürlich Fahrzeuge, die eine höhere Kilometerleistung schaffen als das bislang der Fall ist. „Wir werden alles daran setzen, dass Fahrverbote in Hagen nicht angeordnet werden“, gab Jörg Meier, Sprecher im Stadtentwicklungsausschuss, das Ziel der Ratsfraktion vor. Mit dem Masterplan für nachhaltige Mobilität habe der Rat noch kurz vor der Sommerpause einen weiteren Schritt dazu getan.

„Ich habe mir diesen Masterplan bereits besorgt und werde ihn sicher auf unsere Bedürfnisse hin durcharbeiten. Leider ist die Verwaltung im Vorfeld aber nicht an uns herangetreten. So hätten wir vielleicht auch noch Beiträge leisten können“, erläuterte Gottfried Kura, einer von drei Vorständen von Taxi Hagen e. G. den Genossen bei ihrem Besuch in der Taxi-Zentrale.

Auch glauben die Taxi-Vorstände, dass die Öffnung der Kampstraße für Taxis in Richtung Bergischer Ring eine Entlastung am neuralgischen Hotspot Finanzamt bringen könnte. „Bei Fahrten in Richtung Wehringhausen oder Haspe müssen wir die Innenstadt regelmäßig umfahren. Das würde bei dem kürzeren Weg über die Kampstraße wegfallen“, meint Vorstand Jens Meckler. Klaus Wetzel, Fraktionsvorsitzender in der BV Mitte wusste zu berichten, dass einem gleichlautenden Antrag bereits in der BV Mitte zugestimmt worden sei. Allerdings habe das Rechtsamt diesen Beschluss kassiert, weil die Zuständigkeit nicht bei der Bezirksvertretung sondern beim Rat liege. Claus Rudel sicherte zu, dass sich die Ratsfraktion nach der Sommerpause mit dem Thema beschäftigen werde.

Am Herzen liegt dem Vorstand von Taxi Hagen auch die Qualität ihrer Dienstleistung. Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Kompetenz seien wichtige Faktoren in diesem Geschäft. „Immer mehr globale Unternehmen drängen auf den Markt. Dem müssen wir etwas entgegensetzen können. Wir kennen unsere Kunden und ihre Bedürfnisse und müssen noch mehr darauf eingehen. Das müsste auch beim Erwerb des Taxiführerscheins intensiver vermittelt werden“, forderte Vorstand Antonio Gomes ein. Gemeinsam mit der Verwaltung könnte man in dieser Richtung sicher eine Qualitätsoffensive auf den Weg bringen.

Die SPD-Genossen und die Taxi-Genossen verständigten sich nach diesem ersten ausgiebigen Gespräch auf einen weiteren Austausch zum umfassenden Thema Mobilität und speziell zu den Problemen und Anregungen der Hagener Taxiunternehmer.