Hagener Genossen besichtigten imposante Baustelle der Bahnhofshinterfahrung

Tonnenschwere Erdbewegungen, mächtige Ufermauern aus Beton, Hangsicherungen und nicht zuletzt drei Brückenbauwerke über Ennepe und Volme:  die Hagener Bahnhofshinterfahrung ist nicht einfach nur zur Zeit die größte kommunale Baumaßnahme in NRW, sie ist mit Ausmaß und Anspruch an die Planer und ausführenden Baufirmen auch überaus imposant. Davon konnten sich jetzt die Mitglieder der OV Wehringhausen und Kuhlerkamp sowie zahlreiche Mitglieder der SPD-Ratsfraktion im Rahmen einer Begehung überzeugen. Denn erst vor Ort wird deutlich, was verdeckt hinter den Hallen der Deutschen Edelstahlwerke und dem Hagener Hauptbahnhof in achtjähriger Bauzeit entsteht.

 

Diese Brücke über die Volme ist bereits fertiggestellt worden.

Unter der fachkündigen Führung des Projektleiters für den Bau der Bahnhofshinterfahrung, Matthias Hegerding, machten sich die Kommunalpolitiker daher auch neugierig auf den Weg, um sich zu Fuß auf der Trasse des 2. und 3. Bauabschnittes ein Bild von den bereits erfolgten und noch anstehenden Arbeiten zwischen Weide- und Eckeseyer Straße zu machen. Dabei erfuhren sie, dass sowohl der Kosten- als auch der Zeitplan eingehalten wurden. „Bislang“, so Matthias Hegerding, „sind wir trotz einiger widriger Umstände im Plan.“ Dabei erinnerte er sowohl an das juristische Gezerre um den Abriss des „Rosa Hauses“, das einst dem Weiterbau der Hinterfahrung im Wege stand, als auch an die auf der Trasse entdeckte Weltkriegsbombe, die erst entschärft und geborgen werden musste. Wenn in den beiden kommenden Jahren nichts Unvorhergesehenes mehr passiert, dann rechnet der Projektleiter mit einer termingerechten Fertigstellung bis Ende 2019. Zu diesem Zeitpunkt werden dann für eine 1,64 Kilometer lange Strecke immerhin 65,1 Millionen Euro verbaut sein. „70 Prozent davon hat der Bund beigesteuert“, wusste Hagens SPD-Bundestagsabgeordneter René Röspel zu berichten, der sich gemeinsam mit den Genossen auf die Entdeckungsreise in Richtung „West-Side“ begeben hatte. So wird das Areal genannt, das westlich des Bahnhofs durch den Straßenbau erst neu erschlossen und somit für mögliche Investoren interessant wird. Denn nach dem Abriss alter Post- und anderer Firmengebäude wird deutlich, dass mit der Bahnhofshinterfahrung nicht nur eine verkehrliche Entlastung für das Bahnhofsviertel und Wehringhausen geschaffen wird. „Wir sind dabei, dass Areal bis in eine Tiefe von 5 Metern so herzurichten, dass es auch später ohne weitere große Erdbewegungen genutzt werden kann“, erläuterte Matthias Hegerding die laufenden Arbeiten. Noch keine konkreten Planungen gebe es allerdings über die weitere Anbindung und damit Nutzung des bereits bestehenden Werdetunnels und des angedachten Neubaus eines Fußgängertunnels aus dem Bahnhof heraus. „Dazu brauchen wir möglichst bald konkrete Aussagen, um die Anbindungen auch entsprechend vorbereiten zu können.“ Der geplante Durchstich des Gleistunnels unter dem Hagener Hauptbahnhof hindurch in Richtung  West-Side und Philippshöhe würde die Stadt Hagen laut einer Machbarkeitsstudie knapp sieben Millionen Euro kosten.

 

Nach einem letzten Blick auf die entstehende Brücke über die Gleise an der Eckeseyer Straße machten sich die Genossen auf den Rückweg in Richtung Wehringhausen, wo im Bereich des 1. Bauabschnittes zur Zeit Deutschlands größter Pumptrack entsteht. Die hüglige Fahrradlandschaft ist Teil des Förderpogramms „Soziale Stadt Wehringhausen“. Hinzu kommen ein Streetball-Feld und eine Park-Anlage, um den unteren Teil Wehringhausens weiter zu beleben.

Zum Abschluss stand noch ein Besuch auf dem Pumptrack in Wehringhausen an. Der hügelige Fahrradparcours wurde gerade modeliert.

 

Nach der über zweisündigen Exkursion bedankte sich der Fraktionsvorsitzende Claus Rudel bei den Teilnehmern für das große Interesse und vor allem bei Matthias Hegerding vom WBH für die vielen fachkundigen Erläuterungen und für die geduldige und verständliche Beantwortung der vielen Fragen.

Am Ende der geplanten Trasse erläuterte Matthias Hegerding den dritten und letzten Bauabschnitt, der im wesentlichen aus dem großen Brückenbauwerk besteht, mit dem die Bahnhofshinterfahrung an die Eckeseyer Straße angebunden wird.