
Ein Hauch von Historie war schon spürbar, als am Montagabend in der Rosine in Ennepetal rund 50 Mitglieder der SPD-Unterbezirksvorstände aus Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis zusammenkamen. Bis 1975 bildeten die SPD Hagen und die SPD Ennepe-Ruhr eine gemeinsame Familie mit Willi Michels aus Hattingen an der Spitze. In der Folge der Gebietsreform von 1975 kam dann die Trennung der damals 12.000 SPD-Mitglieder an Ennepe, Ruhr und Volme. Am Montag aber rückten die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten aus Hagen und dem EN-Kreis wieder deutlich enger zusammen.
Gemeinsame Interessen noch effizienter gemeinsam verfolgen Dieses Ziel war für die beiden Vorsitzenden der SPD-Unterbezirke Timo Schisanowski (Hagen) und Hubertus Kramer (EN) der Anlass für die erste gemeinsame Sitzung der Vorstände seit Jahrzehnten gewesen. Mit 5.000 Mitgliedern ist die SPD bis heute immer noch stärkste politische Kraft in der Region und will dieses Potenzial künftig noch enger abgestimmt in Initiativen und Projekte einbringen, die Hagen und den Ennepe-Ruhr-Kreis gleichermaßen betreffen.
Der Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises, Olaf Schade, referierte über ein besonders aktuelles Beispiel für solche gemeinsame Interessen, nämlich die Bewerbung des südlichen Ruhrgebiets mit Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis für die Regionale 2022/2025. Die Landesregierung hatte im Sommer letzten Jahres eine Verlängerung dieses bedeutenden Strukturförderungsprogramms über das Jahr 2020 hinaus beschlossen. Hagen und der Ennepe-Ruhr-Kreis haben schnell reagiert und versuchen mit anderen Partnern mit ihrer Bewerbung unter dem Motto Region im Fluss erhebliche zusätzliche finanzielle Förderungen für Projekte insbesondere aus den Bereichen Arbeit und Wirtschaft, Bildung und Soziales sowie Freizeit, Umwelt und Tourismus zu erlangen.
Als weitere wichtige Themen für eine engere Zusammenarbeit wurden in der Diskussion die Bereiche Sicherheit und Ordnung in unseren Städten und der von SPD und den Gewerkschaften verfolgte soziale Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose diskutiert. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe beider Unterbezirke soll sehr zeitnah die inhaltliche Vorbereitung übernehmen.
Dass es schon heute enge Berührungspunkte zwischen den SPD-Unterbezirken gibt, unterstrichen Timo Schisanowski und Hubertus Kramer. Seit 2002 gibt es einen gemeinsamen Bundestagswahlkreis (Hagen, Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm) und seit 2005 auch einen gemeinsamen Landtagswahlkreis (Gevelsberg, Ennepetal, Breckerfeld sowie die Hagener Stadtbezirke Haspe und Eilpe/Dahl). Eine weitere Entwicklung kommt seit dem 01. Januar 2017 hinzu, denn seitdem liegt die hauptamtliche Geschäftsführung der beiden SPD-Unterbezirke in einer Hand: Die Aufgabe übernahm Claus Homm (36), der die letzten elfeinhalb Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter für den Hagener Landtagsabgeordneten Wolfgang Jörg arbeitete.