
Die Diskussion um den Gewerbeflächenmangel in Hagen treibt zurzeit merkwürdige Blüten. Gar absurd, so die SPD-Fraktion, sei die Überlegung von SIHK-Geschäftsführer Hans-Peter Rapp-Frick, Hagener Waldflächen zu opfern.
Wir sind stolz darauf, die waldreichste Großstadt in NRW zu sein. Und selbst wenn wir Bäume fällen würden, entstehen keine Gewerbeflächen. Oder wollen wir in Zukunft Unternehmen an Hängen und auf Bergen ansiedeln?, fragt der SPD-Fraktionsvorsitzende Mark Krippner.
Weil der Hagener Norden mit der möglichen Erschließung des Böhfelds jetzt in den Focus geraten ist, war die SPD erst kürzlich mit der Fraktion und Bezirksvertretern vor Ort. Die Besichtigung der zahlreichen Brachflächen mündet jetzt in einem Antrag an den Stadtentwicklungsausschuss (SteA). Jörg Meier, stellvertretender Vorsitzender des SteA fordert darin die Verwaltung auf zu erläutern, welche Gewerbebrachen in Bathey bestehen und welche Hemmnisse und Konflikte einer Wiederbelebung entgegenstehen.
Wir müssen sowohl ein Kataster aufstellen als auch Strategiepapier entwickeln, damit die Flächen kurzfristig einer neuen Nutzung zugeführt werden können, fordert Jörg Meier. Die Flächen verschandelten zum einen das Stadtbild, zum anderen werde die Akzeptanz für die Ausweisung neuer Flächen bei den Bürgern vermindert.
In einen zweiten Antrag an den SteA soll geprüft werden, ob ein spezieller Straßenbelag im Bereich der Finanzamtsschlucht zur Verminderung der Umweltbelastung führen könnte. Jörg Meier: Zwischen dem Emilienplatz und dem Bettermannparkplatz werden die Grenzwerte bei den Stickoxiden immer wieder überschritten. Hier könnte eine neues Verfahren möglicherweise für Abhilfe schaffen. In Hamburg wurde in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Straßenwesen ein Großversuch mit dem neuartigen Straßenbelag NOxer durchgeführt. Im Rahmen chemischer Prozesse wird der Luftschadstoff über photokatalytische Prozesse in geringe Mengen wasserlösliches Nitrat umgewandelt.