Verwaltung verkündet, was noch gar nicht beschlossen ist

Schon von der Wahl klare Kante: Die SPD kämpft für die Belange der Sportler

Hagen. Wie kann die Verwaltung etwas vorstellen, was die Politik noch gar nicht beschlossen hat? Diese Frage stellen sich seit heute die Mitglieder der SPD-Fraktion im Sportausschuss. Denn den Medien hatten Sportdezernentin Margarita Kaufmann und Kämmerer Christoph Gerbersmann bereits erklärt, was mit der neuen Energie- und Bewirtschaftungsumlage (eigentlich Nutzungebühr für Sportstätten) auf die Vereine zukommt, bevor die Sportpolitiker überhaupt einen Blick auf die Vorlage werfen konnten.

Denn unter den Papieren für den nächsten Sportausschuss am kommenden Dienstag war das Zahlenwerk, das mit 180 000 Euro zur Sanierung des Haushalts beitragen soll, nicht zu finden. „Wird nachgereicht“, steht dort unter dem betreffenden Tagesordnungspunkt. So mussten die Politiker in der Zeitung lesen, dass auf erwachsene Vereinsmitglieder Nutzungsgebühren von 4,06 bis 6,32 Euro je nach Trainingsfleiß und Vereinsgröße zukommen.

„Dieses Vorgehen ist der Kultur des Miteinanders zwischen Politik und Verwaltung sicher nicht dienlich. Es wäre besser gewesen, wenn das Thema zunächst im Sportausschuss behandelt worden wäre. Und letztendlich entscheidet der Rat über die Maßnahme und nicht die Verwaltung“, stellt der sportpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dietmar Thieser klar. Für den Sportausschussvorsitzenden Mark Krippner gilt es, noch zahlreiche Fragen rund um die neue Gebühr zu klären. So habe die Verwaltung zugesagt, keine Gebühren zu erheben, wenn die Sportvereine die Schlüsselgewalt übernehmen. „Hier ist das letzte Wort noch gar nicht gesprochen. Das ist unseriös und fördert nicht das Vertrauen zwischen Politik und Verwaltung. Wenn hier schon nicht sauber gespielt wird, dann müssen wir damit rechnen, dass unsere Sportler in Zukunft noch mehr zur Kasse gebeten werden“, so Krippner.