Gleichstellung muss endlich Wirklichkeit werden!

Birgit Buchholz, Vorsitzende der AsF Hagen

Auch hundert Jahre nach dem ersten internationalen Frauentag im Jahre 1911 kann von einer Gleichstellung der Geschlechter nicht die Rede sein. Formal-juristisch sind Frauen und Männer zwar gleichgestellt, die Lebenswirklichkeit sieht aber nach wie vor anders aus. So verdienen Frauen bis zu 23 Prozent weniger als Männer. Bei gleichwertiger Tätigkeit sind es bis zu 13 Prozent. Und in den Aufsichtsräten sitzen nur 3 Prozent Frauen und das obwohl Frauen bessere Schulabschlüsse machen und häufiger studieren als Männer.

Zum internationalen Frauentag erklärt die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) im Unterbezirk Hagen:

"In kaum einem anderen europäischen Land gibt es so wenig Frauen in Führungspositionen wie in Deutschland. Die freiwillige Vereinbarung zwischen Bundesregierung und Wirtschaftsverbänden im Jahre 2001 hat daran nichts geändert. Diese Verschwendung von Bildung und sozialer Kompetenz darf sich eine wettbewerbsorientierte Volkswirtschaft nicht länger leisten. Wir brauchen gesetzlich verankerte Quoten, damit sich Frauen auch dort durchsetzen können, wo ihnen tradierte Machtgefüge nach wie vor den Weg versperren. Wer dazu nicht bereit ist, wie die Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Frauenministerin Kristina Schröder, verfestigt ungerechte und unproduktive Verhältnisse. Wir setzen uns für eine gesetzliche Mindestquote von 40 Prozent Frauen für Vorstände und Aufsichtsräte ein", so die Vorsitzende Birgit Buchholz.

(Mit-)ursächlich für die großen Lohnunterschiede ist der hohe Frauenanteil in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen. Dass Frauen im Alter nicht von Armut betroffen sind, sondern von ihrer eigenen Rente leben können, setzt gute Beschäftigungschancen mit gerechter Bezahlung voraus. Buchholz betont: "Wir setzen uns daher für flächendeckende gesetzliche Mindestlöhne ein. Wir wollen das Prinzip gleicher Lohn für gleiche Arbeit durchsetzen und typische Frauenberufe aufwerten. Wir fordern die Einbringung eines Gesetzes zur Durchsetzung der Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern. Zudem brauchen wir eine Arbeitszeitpolitik und vor allem Arbeitsorganisation, die unterschiedlichen Lebensphasen gerecht wird. Frauen und Männer müssen sich partnerschaftlich Familie sowie Beruf und Karriere teilen können, um gemeinsam von einer verwirklichten Geschlechtergerechtigkeit profitieren zu können. Unternehmen können auf gut ausgebildete Frauen nicht mehr verzichten."

Für die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) im Unterbezirk Hagen ist klar: Gleichstellung darf keine leere Worthülse , sondern muss Wirklichkeit sein!