Dr. Jürgen Brand: „OB Dehm völlig neben der Sache“

Dr. Jürgen Brand, Vorsitzender der SPD Hagen

Zur Berichterstattung über den Neujahrsempfang der Hagener CDU erreichte die Redaktion folgende Stellungnahme von Dr. Jürgen Brand, Vorsitzender der Hagener SPD.

"Es ist schon etwas befremdlich, dass eine Angestellte der SIHK, wie Carmen Knollmann – ehrenamtlich als Hagener CDU-Parteivorsitzende tätig – sicherlich nicht ohne Rückendeckung ihres Arbeitgebers die Ministerpräsidentin des Landes NRW, die im letzten Monat Gast der Kammer war, öffentlich derart unsachlich kritisiert. Es ist doch wohl normal, dass Politiker die von ihnen vertretene Politik für die richtige halten. Hier von einem Wahlkampf zu sprechen erfordert schon viel Phantasie. Diese wäre wohl besser in die politische Arbeit der CDU vor Ort eingebracht worden, wo sie in den letzten Monaten nicht selten schmerzlich vermisst wurde.

Völlig neben der Sache lag der Beitrag von OB Dehm. Er hat an der fast 2-stündigen Veranstaltung mit den Hagener Feuerwehrleuten sowie dem SPD-Bundesvorsitzenden Sigmar Gabriel intensiv teilgenommen, mitdiskutiert und sich zum Schluss sogar ausdrücklich für die Schützenhilfe aus Berlin und die Anregungen bedankt. Dass Herr Dehm die Bemühungen von Sigmar Gabriel sich um die Nöte und Probleme der Hagener Feuerwehrbeamten zu kümmern erst offiziell wertschätzt und dann bei den eigenen Parteimitgliedern als Kasperletheater bezeichnet, stößt bei mir auf völliges Unverständnis.
Ist es hier kurzfristig zu einem Meinungswandel gekommen oder wurde innerhalb der CDU durch die eigentlichen Entscheidungsträger der Oberbürgermeister wieder zurückgepfiffen und auf Parteilinie eingeschworen?

Die SPD Hagen würde sich hier eine engere Zusammenarbeit zum Wohl der Betroffenen wünschen. Hier geht es um Menschen, die jeden Tag ihr Leben für uns aufs Spiel setzen und seit Jahren hierfür keine angemessenen Bezahlung erhalten, wodurch sie seit langem einen hohen Beitrag zur Konsolidierung auf Kosten ihrer eigenen Familien leisten. Gedankt wird ihnen hierfür nur selten bis gar nicht.

Man kann sich nur wünschen, dass die CDU ihre Energie nicht weiter dazu verschwendet durch Kritik und Überheblichkeit Hilfsangebote und Anregungen durch Dritte so ins Abseits zu drängen, wie es in der nahen Vergangenheit immer wieder vorgekommen ist. Hier sollte eine Entscheidung nach der Sinnhaftigkeit und nicht wie leider zu häufig nach der Parteifarbe getroffen werden.

Quelle: Westfalenpost / Westfälische Rundschau
Hagen, d. 14.01.2011