
(-jer) Das war Zufall und ein Glücksgriff, freute sich SPD-Fraktionschef Mark Krippner über die Verpflichtung von Nordrhein-Westfalens DGB-Chef Guntram Schneider für die anstehende Jubilarehrung der Hagener Genossen am Donnerstagabend.
Krippner und der Landtagsabgeordnete Hubertus Kramer hatten den DGB-Vorsitzenden, der seit dem 1. Mai 1971 der SPD angehört, auf dem letzten Landesparteitag angesprochen. Dass Schneider am gleichen Tag, an dem er sein Versprechen in Hagen einlösen sollte auch zum Arbeitsminister in Hannelore Krafts Schattenkabinett ernannt wurde, war schon eine große Überraschung. Schneider wollte bereits 2009 in den Bundestag einziehen, scheiterte aber mangels Absicherung über die Landesliste. Es hat mich für ihn sehr gefreut und es freut mich besonders für die SPD. Denn es zeigt, dass Hannelore Kraft die richtigen Personalentscheidungen treffen wird, so Krippner.
Die Nominierung des DGB-Vorsitzenden sei ein wichtiges Zeichen dafür, in welche Richtung sich die SPD in Zukunft bewegen wird. Denn wir müssen ganz deutlich machen, für was und für wen die SPD steht. Wir machen den richtigen Schritt, wenn wir uns wieder verstärkt für die Arbeitnehmer, also für die kleinen Leute einsetzen. Ein Mann aus Gewerkschaftskreisen weiß genau, wo der Schuh drückt.
So trat Schneider Donnerstagabend im Arcadeon auch nicht als DGB-Chef, sondern als Wahlkämpfer auf, der an die Demokratisierung der Wirtschaftsbetriebe durch die SPD nach Kriegsende erinnerte und einen Bogen zur aktuellen Situation, die zu wünschen übrig ließe, schlug. Schneider habe es selbst gewundert, dass sein Schritt in die Politik, der von allen Einzelgewerkschaften begrüßt werde, so lange geheim gehalten werden konnte.
Weitere Ministerkandidaten will Hannelore Kraft bis zum Wahltermin am 9. Mai benennen.
Quelle: Westfälische Rundschau