Zukunft Güterbahnhof Vorhalle – 55 Millionen Euro in den Sand gesetzt?

"Der Vorhaller Güterbahnhof ist in Gefahr!", befürchtet Gerd Homm, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) im SPD-Unterbezirk Hagen. Wie er erfahren hat, plant die Deutsche Bahn die Streichung mehrerer Zugfernverkehre vom Güterbahnhof Hagen-Vorhalle ab Ende Dezember 2009. Homm: "Die Verbindungen nach Berlin, Kijfhoek (Niederlande), Leipzig, Hamburg, Osnabrück und Oberhausen sollen beispielsweise wegfallen. Das bedeutet, dass insgesamt nur noch sechs Züge und damit 450 bis 600 Wagen pro Tag abgefertigt werden. Bisher sind das ca. 2500 Güterwagen!"

Gerd Homm, selbst ehemaliger Bahn-Betriebsrat, befürchtet, dass auf die rund 250 bis 300 Rangierleiter, Wagenmeister, Lokführer und anderen Beschäftigten ein massiver Personalabbau zukommt. Homm: "Die Bahn will die abzufertigenden Güterwagen auf 20% reduzieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Konzern zeitgleich 100% der betroffenen Arbeitnehmer weiterbeschäftigt."

Angesichts der Tatsache, dass man vor rund sechs Jahren noch 55 Millionen Euro in Vorhalle investiert hat, kann Homm nun nicht verstehen, wieso man die Züge zukünftig in der älteren maroden Anlage in Wanne-Eickel abfertigen möchte. "Man hat damals nicht mehr in Güterbahnhöfe wie Wanne-Eickel investiert, um den Güterbahnhof in Vorhalle zum Zugbildungsbahnhof auszubauen. Und jetzt will man plötzlich vier Fünftel der Verbindungen nach Wanne-Eickel schicken. Das ist doch unvernüftig!"

Wenn das Szenario umgesetzt würde, so Homm weiter, dann seien auch die neue Lokservicestelle in Vorhalle sowie das Güterwagenausbesserungswerk in Eckesey und damit weitere 200 Arbeitsplätze gefährdet. "Das wäre das Aus für die Eisenbahn in Hagen", stellt Homm abschließend fest.