Jochen Weber: „Sportpauschale muss auch Vereinen zu Gute kommen“

OB-Kandidat Jochen Weber (l.) und Wolfgang Jörg, MdL (r.)

"Es kann nicht gerecht sein, dass unsere Hagener Vereine den Sport für zehntausende Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich organisieren, bei der Verteilung der Sportpauschale aber leer ausgehen", ärgerte sich Jochen Weber am vergangenen Donnerstag über die gängige Praxis.

Hintergrund ist die Tatsache, dass die Stadt Hagen die Zuschüsse des Landes (Sportpauschale) nicht an Dritte, also beispielsweise an unsere Sportvereine, weitergeben kann, solange die Stadt sich in der Haushaltsicherung befindet. Viele Vereine haben allerdings eigene Sportstätten, die enorme Kosten jährlich verursachen und die nicht durch Mitgliedsbeiträge ausgeglichen werden können. Friedhelm Tenne, sportpolitischer Sprecher der SPD in Hagen warnt: "Die Vereine sind bis an die Grenzen der Belastbarkeit gegangen, um ordentliche und sichere Sportstätten den Bürgerinnen und Bürgern anzubieten. Nun brauchen sie Hilfe. Falls die nicht kommt, können sie die Angebote nicht aufrecht erhalten."

Die Situation ist kritisch. "18 von 21 Großstädten in NRW sind in der Haushaltsicherung. Das Problem trifft nicht nur Hagen. Deshalb müssen wir landespolitisch initiativ werden", versprach Hans Theo Peschkes, sportpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, sich der Ungerechtigkeit anzunehmen. "Wenn alle diese Kommunen genauso handeln, ist es eine Ohrfeige für Millionen Ehrenamtlicher im Sport."

Doch nicht nur die Verteilung der Sportpauschale wurde kritisch diskutiert. Viele Sportvereine haben mit der Organisation des Sport und des Vereinslebens eine gesellschaftliche Aufgabe übernommen, die allen zu Gute kommt. Doch sie fühlen sich häufig im Stich gelassen, wenn es um die Zusammenarbeit mit der Stadt geht. "Bei Genehmigungen für Veranstaltungen werden wir häufig von Amt zu Amt geschickt. Selbst das Aufstellen von Kühlschränken wird zu einer bürokratischen Tortur", beklagt ein Vereinsverantwortlicher das fehlende Verständnis der Verwaltung.

Diese zusätzlichen Belastungen sind vermeidbar. "Wir brauchen einen besseren Service für unsere Vereine. Ein Ansprechpartner in der Verwaltung muss die Koordinierungen übernehmen. Wenn ich Oberbürgermeister bin, werde ich dieses Problem lösen", versprach Jochen Weber. "Der Sport in Hagen ist ein Rückgrat unseres Zusammenlebens in Hagen. Jeder Politiker sollte ich die Sorgen und Nöte der Verantwortlichen im Sport anhören und ihnen als Partner zur Seite stehen. Wir werden uns landespolitisch und auch kommunal für die Lösung der Probleme einsetzen", dankte der heimische Abgeordnete Wolfgang Jörg allen Beteiligten.