Wolfgang Jörg: Landesregierung lässt Hagener Schulen im Regen stehen

Wolfgang Jörg
Wolfgang Jörg: Landesregierung lässt Hagener Schulen im Regen stehen

Am 27. Mai 2009 stellte der Hagener Landtagsabgeordnete Wolfgang Jörg eine Kleine Anfrage an die Landesregierung, um genauere Zahlen und Daten zu der Stellensituation an den Schulen in Hagen zu erfragen. Inzwischen hat Ministerin Barbara Sommer darauf geantwortet.

Obwohl die Gesamtsituation der Hagener Schulen auf den ersten Blick nicht alarmierend schlecht aussieht, wird bei genauerem Hinsehen überdeutlich, wie sehr alle Schulen und alle Schulformen von der Landesregierung im Regen stehen gelassen werden:

1. An den 70 aufgeführten Hagener Schulen fallen aktuell insgesamt 60.370 Unterrichtsstunden im Jahr aus. Besonders betroffen von den Unterrichtsausfällen sind die 33 Grundschulen mit – 15.370 Unterrichtsstunden / Jahr und die 6 Berufskollegs mit – 29.400 Unterrichtsstunden / Jahr.

2. Es fehlen an den 70 Hagener Schulen insgesamt rd. 61 Lehrkraftstellen. Besonders betroffen von den fehlenden Stellen sind die Förderschulen und die Berufskollegs mit jeweils rd. 8 % fehlenden Lehrkraftstellen sowie die Grundschulen mit rd. 7,5 % fehlenden Stellen.

3. Die Gymnasien, Real- und Gesamtschulen sowie das Rahel-Varnhagen-Kolleg verzeichnen zwar weniger Unterrichtsausfälle. Sie arbeiten jedoch mit sehr großen Klassen (ab 30 SchülerInnen), um dies zu gewährleisten. So sind an den 6 Hagener Gymnasien mehr 25 % aller Klassen mit 30 und mehr SchülerInnen gefüllt. An den Real- und Gesamtschulen sind rd. 22 % aller Klassen sehr groß. Am Rahel-Varnhagen-Kolleg sind fast 80 % aller Klassen in dieser Größe. Auch an den Berufskollegs sind fast 10 % der Klassen mit 30 und mehr SchülerInnen gefüllt.

Fazit: Noch vor fünf Jahren sind Jürgen Rüttgers und die CDU mit großen schulpolitischen Versprechungen in den Wahlkampf gezogen und plakatierten landesweit u.a. den Slogan "Unterrichtsgarantie statt Stundenausfall!". Doch wie so oft wurde auch hier das Versprechen nicht gehalten. CDU und FDP haben in dieser Legislaturperiode ihre bildungspolitische Glaubwürdigkeit verspielt.