
Drei Tage lang (22.-24. Juni) hatten sie das Sagen im Landtag – 187 Jugendliche aus dem ganzen Land, die am ersten Jugend-Landtag in Nordrhein-Westfalen teilgenommen und die Plätze der Abgeordneten eingenommen haben. Drei davon – Marie Bußmann aus Gevelsberg sowie Martin Schottek und Johannes Knipps aus Hagen – waren von den beiden lokalen Landtagsabgeordneten Wolfgang Jörg und Hubertus Kramer dazu eingeladen bzw. vermittelt worden.
"Die Arbeit eines Abgeordneten hautnah erleben" – so könnte man das Programm, dass sich der Landtag für die Jugendlichen ausgedacht hat, zusammenfassen. Mit zwei konkreten Fragestellungen – ob Kinder- und Jugendbeiräte in allen NRW-Kommunen verpflichtend eingeführt werden sollen und ob das Verbot wirtschaftlicher Werbung an Schulen aufgehoben werden soll – beschäftigten sich die Jugend-Abgeordneten genau so wie echte Parlamentarier in ihren Fraktionen und Arbeitkreisen, in Ausschüssen, Expertenanhörungen und natürlich im Plenum. Sogar ein parlamentarischer Abend war organisiert.
"Es war gut, dass wir hier im Landtag so viele politikinteressierte Jugendliche treffen konnten", sagt Johannes Knipps (16), Schüler des Fichte-Gymnasiums. "Die drei Tage haben mir gezeigt, dass die Arbeit im Parlament ziemlich zeitaufwendig ist." Marie Bußmann (18), Schülersprecherin an der Gesamtschule Haspe, pflichtet ihm bei: "Es war aber auch sehr interessant, einmal zu erleben, wie der Arbeitsalltag eines Abgeordneten aussieht."
Mit den Ergebnissen und Beschlüssen der jugendlichen "Landtagsabgeordneten" werden sich auch die echten Abgeordneten beschäftigen. Für Martin Schottek (18) von der Ricarda-Huch-Schule haben sich die drei Tage damit bereits gelohnt: "Ich finde es gut, dass ich im Landtag meine Meinung äußern konnte. Es ist wichtig, dass Politiker der Jugend zuhören und sie ernst nehmen, also nicht nur Politik für Jugendliche machen, sondern auch mit ihnen."