Landesregierung darf Gesamtschulen nicht weiter benachteiligen

Hubertus Kramer, MdLWolfgang Jörg

Zu den in der vergangenen Woche vorgestellten Anmeldezahlen an Gesamtschulen erklären die beiden Hagener SPD-Landtagsabgeordneten Wolfgang Jörg und Hubertus Kramer: "Von den Gesamtschulen mussten über 15.000 Schülerinnen und Schüler landesweit – in Hagen allein 300 – abgelehnt werden. Das ist ein erneuter Beleg für das Schulchaos in Nordrhein-Westfalen."

Nach der Diskussion über die Kopfnoten und den Samstagsunterricht gehe es jetzt in die nächste Runde. Allen Expertenmeinungen zum Trotz habe die schwarz-gelbe Landesregierung nach der Regierungsübernahme das so genannte "G-8-Abitur" nach dem Modell "9+3" eingeführt und damit eine enorme Unterrichtsverdichtung in den unteren Jahrgangsstufen in Kauf genommen.

Die beiden MdLs: "Selbst hierbei hat die Landesregierung ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Weder wurde – was zwingend notwendig ist – der Ganztag an Gymnasien ermöglicht, noch wurden die Lehrpläne vernünftig entschlackt. Die Konsequenz spüren jetzt Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer. Gerade die Eltern wehren sich zu Recht dagegen, dass ihren Kindern die Kindheit genommen wird."

Die vorgelegten Zahlen belegen eindrucksvoll den zunehmenden Trend zur Gesamtschule, an der das Abitur nach 13 Jahren abgelegt werden kann. Die Eltern wollen die Schullaufbahn für ihre Kinder offen halten, sie wollen den Ganztag und vor allem wollen sie dem durch das Turbo-Abitur verursachten Schulchaos entgehen.

Wolfgang Jörg und Hubertus Kramer fordern die schwarz-gelbe Landesregierung auf, das G-8-Abitur in dieser Form abzuschaffen und den Ganztag an Gymnasien einzuführen. Sie betonen: "Vor allem muss die unerträgliche gesamtschulfeindliche Politik beendet werden. Neugründungen müssen gefördert und nicht weiter massiv behindert werden. Die Landesregierung darf den Elternwillen nicht länger ignorieren, den sie ansonsten so gern hochhält. Wir brauchen keine Ideologie geleitete, sondern eine am Wohl der Kinder orientierte Schulpolitik in Nordrhein-Westfalen."